Glaubenssätze

Glaubenssätze

„Ich habe keine Glaubenssätze“ … eine Aussage, mit der du jeden Schamanen (und nicht nur den) zum Schmunzeln bringen kannst. Zumindest wärst du er erste Mensch der keine hätte. Und das ist auch gut so, nicht jeder Glaubenssatz ist schließlich schädlich. Manche sind sehr nützlich und erleichtern dein Leben, bzw. machen es überhaupt erst möglich.
Gerhard Zirkel
Gerhard Zirkel
31.05.2024

Grundsätzlich ein ein Glaubenssatz eine Annahme über uns selbst, über andere Menschen oder Zusammenhänge. Diese Annahmen basieren auf Lebenserfahrungen, Meinungen wichtiger Bezugspersonen, Nachrichten oder sie kommen aus dem kulturellen Kontext. 

Sowas ist nicht grundsätzlich schlecht, wir Menschen brauchen sie sogar um uns in der Welt zurechtzufinden und die Informationen die wir erhalten zu filtern. Ohne Glaubenssätze wären wir mit der Fülle an Wahrnehmungen schlicht überfordert, weil wir immer wieder alle Informationen von Grund auf neu bewerten müssten.

Glaubenssätze wirken im Unterbewusstsein und filtern alle unsere Wahrnehmungen schon bevor sie uns bewusst werden. So treffen wir bereits Vorannahmen, bevor wir uns bewusst mit einer Thematik beschäftigt haben. 

Jeder Mensch tut das, muss das tun um funktionieren zu können. 

Solange das Ergebnis dieses Filters für uns positiv ist, muss daran auch nichts verändert werden. Schwierig wird es bei blockierenden Glaubenssätzen die uns daran hindern, notwendige Veränderungen an uns und unserem Verhalten umzusetzen.

Warum weiß ich nichts davon?

Das wirklich Fiese an Glaubenssätzen ist ja gerade, dass du nichts von ihnen weißt. Blockierende Glaubenssätze sind wie Programme auf deinem Computer, die du weder installiert hast noch dort haben willst. Sie sind drauf und arbeiten im Hintergrund, ohne dass du sie bemerkst.

Letzten Endes macht das ganze Betriebssystem nichts Anderes, aber die blockierenden Glaubenssätze sind die Teile der Software, die immer wieder unerwünschte Ergebnisse liefern oder den Rechner ganz zum Absturz bringen.

Schadsoftware kann das sein, aber auch Programme die ursprünglich was Sinnvolles gemacht haben, die aber zur heutigen Nutzung gar nicht mehr passen. Weil sie veraltet sind oder du mittlerweile ganz andere Ziele hast.

So funktionieren Glaubenssätze. Du hast sie dir nicht bewusst zugelegt, sondern unbewusst übernommen. Im Kindesalter oder sogar vor deiner Geburt, aus deiner Ahnenlinie.

Und seitdem arbeiten sie in dir, ohne dass du es merkst, sie springen automatisch immer wieder an und stellen dir quasi ein Bein.

Was machen Glaubenssätze 

Sie sorgen dafür dass du auf bestimmte Fragestellungen, Aufgaben und Probleme immer wieder, wie automatisch, auf die gleiche unproduktive Art reagierst. Das Leben hat eine Aufgabe für dich und du lieferst immer wieder das gleiche, völlig unerwünschte Ergebnis. Du kannst scheinbar gar nicht anders.

Oder jemand sagt etwas und du fährst aus der Haut. Immer und immer wieder. Ohne dass du das in dem Moment verhindern könntest.

Du möchtest beruflich vorankommen, aber egal wie du es anstellst, du landest immer wieder ganz unten. Und im Nachhinein betrachtet, findest du dafür gar keinen Grund.

Oder du kommst beruflich / finanziell immer nur bis zu einem gewissen Punkt und dann scheiterst du unweigerlich. Ohne dass du den Grund dafür finden kannst.

Blockierende Glaubenssätze scheinen sich immer und immer wieder selbst zu bestätigen. Sie sorgen dafür, dass wir bei Veränderungsprozessen Entscheidungen treffen, die zum Scheitern führen und bestätigen sich hernach mit einem satten „hab ich dir doch gesagt“, „sowas geht immer schief“. 

Beispiele für blockierende Glaubenssätze

Es gibt extrem viele von ihnen und oftmals bestehen sie mehrfach in verschiedenen Abstufungen und Nuancen. Gerne auch in mehreren Ebenen hintereinander. Und oft sind sie viel subtiler als die Beispiele die ich folgend aufliste. Deshalb soll das hier nur als Denkanstoß dienen und die schiere Menge und Vielfalt möglicher blockierender Glaubenssätze verdeutlichen.

Das war schon immer so

Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach

Ein Indianer kennt keinen Schmerz

Ganz oder gar nicht

Geben ist seliger als nehmen

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr

Ohne Fleiß kein Preis

Das Leben ist kein Ponyhof

Müßiggang ist aller Laster Anfang

Damit hätte man schon vor langer Zeit anfangen müssen

Da muss man durch

Von nichts kommt nichts

Ordnung muss sein

Ein Mann muss tun was ein Mann tun muss

Früher war alles besser

Ich will ja nicht reich werden, aber …

Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Erst die Arbeit dann das Vergnügen

Geld macht nicht glücklich

Da bist du noch zu klein

Im Leben bekommt man nichts geschenkt

Das hat bei mir noch nie geklappt

Liebe tut weh

Das ist doch viel zu gefährlich

Da muss doch ein Haken sein

Der liebe Gott sieht alles

Geld verdirbt den Charakter

Hochmut kommt vor dem Fall

Kann ich mir nicht leisten

Ich bin zu alt für diesen Scheiß

Geld regiert die Welt

Heute ist nicht mein Tag

Das verstehst du noch nicht

Lieber arm und glücklich als reich und krank

Über Geld spricht man nicht

Wer schön sein will, muss leiden

Hinter manchem dieser Glaubenssätze steckt durchaus eine Wahrheit, nicht alle sind komplett falsch oder immer blockierend. Wichtig ist hier der bewusste Umgang damit. Einen Glaubenssatz der dir bewusst ist, kannst du auch bewusst nutzen.

Wie löse ich sowas auf

Grundsätzlich klingt das leicht: Sie müssen dir bewusst werden. Ein Glaubenssatz kann nur wirken, wenn er das im Verborgenen tut. Ist er dir bewusst, kannst du bewusst gegensteuern. Denn bewusste Gedanken kannst du auch bewusst verändern. Aber von den unbewussten Gedanken weißt du ja gar nichts … 

In der Praxis ist es nicht ganz so einfach sie aufzuspüren, oft sind toxische Glaubenssätze in mehreren Ebenen ineinander verschachtelt und natürlich musst du erst einmal bemerken, dass da überhaupt einer dahintersteht. Wenn du die so leicht erkennen könntest, hättest du ja keine.

Viele davon saugen wir quasi mit der Muttermilch auf. Wenn jeder Mensch in deiner Umgebung von einem bestimmten Sachverhalt überzeugt ist, einem bestimmten Denk- und Verhaltensmuster folgt, dann kommst du erst gar nicht drauf, das zu hinterfragen. Speziell wenn das deine Eltern sind.

Wirst zu beispielsweise in eine Familie hineingeboren, die seit Generationen von harter Arbeit und viel Schweiß gerade so über die Runden kommt, wirst du die dahinterliegenden Überzeugungen erstmal übernehmen. Und dann eben genauso denken und handeln wie deine Familie. Mit dem genau gleichen Ergebnis.

Lebst du in einer Akademikerfamilie oder in einer sehr wohlhabenden Unternehmerfamilie, wirst du automatisch ganz andere Muster übernehmen. Und sie lange Zeit nicht hinterfragen, weil sie für dich normal sind.

Solange es für dich gut läuft ist das auch nicht notwendig. Das kommt erst dann, wenn du merkst, dass du nicht zu 100% in deinem Leben bist. Wenn du merkst, dass du das Leben lebst, das andere für dich vorgegeben haben. Oder wenn du merkst, dass du Muster lebst, die dir schaden, dich krank machen oder einfach nicht (mehr) zu dir passen.

Dann solltest du auf die Suche gehen, welchen Mustern du möglicherweise folgst, obwohl sie für dich gar keinen Sinn ergeben. Das tust du am besten mit Hilfe von Aussen, denn bei uns selbst sehen wir die Themen ja nicht, wir haben sog. „blinde Flecken“. 

Auf diesem Weg wirst du feststellen dass manche deiner Denkmuster so dermaßen alt sind, dass wir sie tief in deiner Ahnenlinie aufspüren und lösen müssen. Andere dagegen sind neueren Datums, aber ebenso hartnäckig.

Sowas ist ein Prozess, der Zeit in Anspruch nimmt, aber der Weg lohnt sich. Denn mit jedem blockierenden Glaubenssatz den du aufspürst, kommst du dir selbst und deinem Leben einen Schritt näher

Du entfernst quasi all die unerwünschten Programme aus deinem Betriebssystem und lässt nur die bestehen, die du haben willst und bewusst steuern kannst.

Fragen dazu? Schreib mir gerne per Email: mail@gerhard-zirkel.com 

Dein Lieblingsschamane

Hier ist ein Video zu dem Thema auf meinem YouTube Kanal: https://youtu.be/tp_XHAkDzfY

Gerhard Zirkel

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