Glaubenssätze
Grundsätzlich ein ein Glaubenssatz eine Annahme über uns selbst, über andere Menschen oder Zusammenhänge. Diese Annahmen basieren auf Lebenserfahrungen, Meinungen wichtiger Bezugspersonen, Nachrichten oder sie kommen aus dem kulturellen Kontext.
Sowas ist nicht grundsätzlich schlecht, wir Menschen brauchen sie sogar um uns in der Welt zurechtzufinden und die Informationen die wir erhalten zu filtern. Ohne Glaubenssätze wären wir mit der Fülle an Wahrnehmungen schlicht überfordert, weil wir immer wieder alle Informationen von Grund auf neu bewerten müssten.
Glaubenssätze wirken im Unterbewusstsein und filtern alle unsere Wahrnehmungen schon bevor sie uns bewusst werden. So treffen wir bereits Vorannahmen, bevor wir uns bewusst mit einer Thematik beschäftigt haben.
Jeder Mensch tut das, muss das tun um funktionieren zu können.
Solange das Ergebnis dieses Filters für uns positiv ist, muss daran auch nichts verändert werden. Schwierig wird es bei blockierenden Glaubenssätzen die uns daran hindern, notwendige Veränderungen an uns und unserem Verhalten umzusetzen.
Warum weiß ich nichts davon?
Das wirklich Fiese an Glaubenssätzen ist ja gerade, dass du nichts von ihnen weißt. Blockierende Glaubenssätze sind wie Programme auf deinem Computer, die du weder installiert hast noch dort haben willst. Sie sind drauf und arbeiten im Hintergrund, ohne dass du sie bemerkst.
Letzten Endes macht das ganze Betriebssystem nichts Anderes, aber die blockierenden Glaubenssätze sind die Teile der Software, die immer wieder unerwünschte Ergebnisse liefern oder den Rechner ganz zum Absturz bringen.
Schadsoftware kann das sein, aber auch Programme die ursprünglich was Sinnvolles gemacht haben, die aber zur heutigen Nutzung gar nicht mehr passen. Weil sie veraltet sind oder du mittlerweile ganz andere Ziele hast.
So funktionieren Glaubenssätze. Du hast sie dir nicht bewusst zugelegt, sondern unbewusst übernommen. Im Kindesalter oder sogar vor deiner Geburt, aus deiner Ahnenlinie.
Und seitdem arbeiten sie in dir, ohne dass du es merkst, sie springen automatisch immer wieder an und stellen dir quasi ein Bein.
Was machen Glaubenssätze
Sie sorgen dafür dass du auf bestimmte Fragestellungen, Aufgaben und Probleme immer wieder, wie automatisch, auf die gleiche unproduktive Art reagierst. Das Leben hat eine Aufgabe für dich und du lieferst immer wieder das gleiche, völlig unerwünschte Ergebnis. Du kannst scheinbar gar nicht anders.
Oder jemand sagt etwas und du fährst aus der Haut. Immer und immer wieder. Ohne dass du das in dem Moment verhindern könntest.
Du möchtest beruflich vorankommen, aber egal wie du es anstellst, du landest immer wieder ganz unten. Und im Nachhinein betrachtet, findest du dafür gar keinen Grund.
Oder du kommst beruflich / finanziell immer nur bis zu einem gewissen Punkt und dann scheiterst du unweigerlich. Ohne dass du den Grund dafür finden kannst.
Blockierende Glaubenssätze scheinen sich immer und immer wieder selbst zu bestätigen. Sie sorgen dafür, dass wir bei Veränderungsprozessen Entscheidungen treffen, die zum Scheitern führen und bestätigen sich hernach mit einem satten „hab ich dir doch gesagt“, „sowas geht immer schief“.
Beispiele für blockierende Glaubenssätze
Es gibt extrem viele von ihnen und oftmals bestehen sie mehrfach in verschiedenen Abstufungen und Nuancen. Gerne auch in mehreren Ebenen hintereinander. Und oft sind sie viel subtiler als die Beispiele die ich folgend aufliste. Deshalb soll das hier nur als Denkanstoß dienen und die schiere Menge und Vielfalt möglicher blockierender Glaubenssätze verdeutlichen.
Das war schon immer so
Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach
Ein Indianer kennt keinen Schmerz
Ganz oder gar nicht
Geben ist seliger als nehmen
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr
Ohne Fleiß kein Preis
Das Leben ist kein Ponyhof
Müßiggang ist aller Laster Anfang
Damit hätte man schon vor langer Zeit anfangen müssen
Da muss man durch
Ordnung muss sein
Ein Mann muss tun was ein Mann tun muss
Früher war alles besser
Ich will ja nicht reich werden, aber …
Es ist nicht alles Gold, was glänzt
Erst die Arbeit dann das Vergnügen
Da bist du noch zu klein
Im Leben bekommt man nichts geschenkt
Das hat bei mir noch nie geklappt
Liebe tut weh
Das ist doch viel zu gefährlich
Da muss doch ein Haken sein
Der liebe Gott sieht alles
Geld verdirbt den Charakter
Ich bin zu alt für diesen Scheiß
Geld regiert die Welt
Heute ist nicht mein Tag
Das verstehst du noch nicht
Lieber arm und glücklich als reich und krank
Über Geld spricht man nicht
Wer schön sein will, muss leiden
Hinter manchem dieser Glaubenssätze steckt durchaus eine Wahrheit, nicht alle sind komplett falsch oder immer blockierend. Wichtig ist hier der bewusste Umgang damit. Einen Glaubenssatz der dir bewusst ist, kannst du auch bewusst nutzen.
Wie löse ich sowas auf
Grundsätzlich klingt das leicht: Sie müssen dir bewusst werden. Ein Glaubenssatz kann nur wirken, wenn er das im Verborgenen tut. Ist er dir bewusst, kannst du bewusst gegensteuern. Denn bewusste Gedanken kannst du auch bewusst verändern. Aber von den unbewussten Gedanken weißt du ja gar nichts …
In der Praxis ist es nicht ganz so einfach sie aufzuspüren, oft sind toxische Glaubenssätze in mehreren Ebenen ineinander verschachtelt und natürlich musst du erst einmal bemerken, dass da überhaupt einer dahintersteht. Wenn du die so leicht erkennen könntest, hättest du ja keine.
Viele davon saugen wir quasi mit der Muttermilch auf. Wenn jeder Mensch in deiner Umgebung von einem bestimmten Sachverhalt überzeugt ist, einem bestimmten Denk- und Verhaltensmuster folgt, dann kommst du erst gar nicht drauf, das zu hinterfragen. Speziell wenn das deine Eltern sind.
Wirst zu beispielsweise in eine Familie hineingeboren, die seit Generationen von harter Arbeit und viel Schweiß gerade so über die Runden kommt, wirst du die dahinterliegenden Überzeugungen erstmal übernehmen. Und dann eben genauso denken und handeln wie deine Familie. Mit dem genau gleichen Ergebnis.
Lebst du in einer Akademikerfamilie oder in einer sehr wohlhabenden Unternehmerfamilie, wirst du automatisch ganz andere Muster übernehmen. Und sie lange Zeit nicht hinterfragen, weil sie für dich normal sind.
Solange es für dich gut läuft ist das auch nicht notwendig. Das kommt erst dann, wenn du merkst, dass du nicht zu 100% in deinem Leben bist. Wenn du merkst, dass du das Leben lebst, das andere für dich vorgegeben haben. Oder wenn du merkst, dass du Muster lebst, die dir schaden, dich krank machen oder einfach nicht (mehr) zu dir passen.
Dann solltest du auf die Suche gehen, welchen Mustern du möglicherweise folgst, obwohl sie für dich gar keinen Sinn ergeben. Das tust du am besten mit Hilfe von Aussen, denn bei uns selbst sehen wir die Themen ja nicht, wir haben sog. „blinde Flecken“.
Auf diesem Weg wirst du feststellen dass manche deiner Denkmuster so dermaßen alt sind, dass wir sie tief in deiner Ahnenlinie aufspüren und lösen müssen. Andere dagegen sind neueren Datums, aber ebenso hartnäckig.
Sowas ist ein Prozess, der Zeit in Anspruch nimmt, aber der Weg lohnt sich. Denn mit jedem blockierenden Glaubenssatz den du aufspürst, kommst du dir selbst und deinem Leben einen Schritt näher.
Du entfernst quasi all die unerwünschten Programme aus deinem Betriebssystem und lässt nur die bestehen, die du haben willst und bewusst steuern kannst.
Fragen dazu? Schreib mir gerne per Email: mail@gerhard-zirkel.com
Dein Lieblingsschamane
Hier ist ein Video zu dem Thema auf meinem YouTube Kanal: https://youtu.be/tp_XHAkDzfY